Gesalbte / Prophet / Apostel / Führer - 

Wie damit umgehen, wenn jemand solches von sich behauptet?

Das Neue Testament erwähnt, dass es in der Gemeinde Apostel gab und geben kann (z.B. Epheser 4,11; 1. Korinther 12,28). Es werden auch falsche Apostel erwähnt  (z.B. 2. Korinther 11,13; Offenbarung 2,2). Johannes fordert auf:

1. Johannes 4.1: Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen.

Er geht also davon aus, dass alle seine Geschwister im Glauben an Jesus Christus, die Verantwortung haben und auch in der Lage sind, die Geister zu prüfen.

1. Johannes 2 24-27: Ihr! Was ihr von Anfang an gehört habt, bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, werdet auch ihr in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Und dies ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben. Dies habe ich euch im Blick auf die geschrieben, die euch verführen. 

Und ihr? Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!

Auch Paulus fordert alle Brüder auf, zu prüfen:

1. Thessalonicher 5 19-21: Den Geist löscht nicht aus! Weissagungen verachtet nicht, prüft aber alles, das Gute haltet fest!

So ging auch Paulus davon aus, dass alle Gläubigen grundsätzlich in der Lage sind, zu prüfen. Niemals sollten wir also ohne Prüfung Leuten glauben, die von sich behaupten, sie hätten „die Salbung“ und Offenbarungen, die Gott allein durch sie weitergeben würde.

Auch das Gehorchen gegenüber geistlichen Führern (z.B. nach Hebräer 13,17) hat seine Grenze: Wenn nämlich die Prüfung ihrer Aussagen am Wort Gottes ergibt, dass diese Aussagen nicht mit denen der Heiligen Schrift - wie wir sie zur Zeit gerade verstehen, denn "alle Erkenntnis ist Stückwerk" (vgl. 1. Kor. 13.9+12) - übereinstimmen, haben wir die Verantwortung, diese Führer geschwisterlich mit Respekt und Ehrerbietung darauf anzusprechen, denn da könnte ein "Fehltritt" dahinterstehen, und das sollte gemeinschaftlich geprüft werden.

Galater 6 1-2: Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht. Und dabei gib auf dich selbst acht, dass nicht auch du versucht wirst! Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen.

Denn auch geistliche Führer können Fehler machen (s. z.B. Jakobus 3,2: “… Denn wir alle straucheln in vieler Hinsicht.“). Ein Gespräch und eine gemeinsame Prüfung mit der Bitte an unseren Herrn Jesus Christus, dass Er uns die Wahrheit zeigt, wie er es ja auch versprochen hat (z.B. Joh. 16,13: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.“), wird dann hoffentlich weiter führen.

Wenn ein geistlicher Führer jedoch danach immer noch auf seinen neuen „Offenbarungen“ beharren sollte oder ein prüfendes Gespräch von vornherein ablehnt, weil er sich als „Gesalbter nicht antasten“ lassen will, schreibt Paulus dazu:

Röm 16,17 Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Zwistigkeiten und Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab!